Nuance

Nach der Theorie von Paul LaViolette und William Gray gehen von den Gefühls- und Wahrnehmungszentren unseres Gehirns ununterbrochen Nuancen aus, die im Gehirn umlaufen, aber dann sogleich durch die Hirnrinde vereinfacht werden, so daß Gedanken entstehen, die sich einordnen lassen und »organisatorisch abgeschlossen« sind. Alles, was wir als unser Wissen über die Welt ansehen, ist organisatorisch abgeschlossen. Staunen, Unsicherheit und Fragen aber sind voll von Nuancen. In der Erfahrung der Nuance betreten wir den Grenzbereich zwischen Ordnung und Chaos, und in der Nuance liegt unser Sinn für die Ganzheit und Unteilbarkeit der Erfahrung.
(Briggs, J. / Peat, F. D.: Die Entdeckung des Chaos, 2. Aufl., München, 1993, S. 299)

Im Rahmen der bestehenden Organisation versuchen die Systemmitglieder, den aktuellen Zustand in der Regel zu wahren. Dies liegt auch darin begründet, dass die Vereinfachung der Realität permanent geschieht. Die individuelle Konstruktion von Realität orientiert sich daran, was möglicherweise irgendwann einmal gemeinsam konstruierte Realität war, oder immer wieder partiell in Nebengesprächen ihre gemeinsam konstruierte Realität findet. Es gibt daher schon so etwas wie ein kollektives Gedächtnis. (TB)

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